Ozean und Meer – Surf Theorie
Rund 71 % der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Gut für uns Sufer, denn somit gibt es an fast jeder Küste tolle Wellen zum Welenreiten.
Die Ozeane und Meere dieser Welt bieten Wellen an fast jeder Küste dieser Erde um diese zu reiten. Selbst in den verhältnismäßig kleinen Meeren wie Nord- und Ostsee wird fast täglich irgendwo gesurft. Sogar am Bodensee ist Wellenreiten möglich. Wir möchten dir erst mal die drei größten Ozeane des Planeten vorstellen, da das Potential für perfekte Wellen an den Küsten des Atlantiks, des Pazifiks und des Indischen Ozeans am höchsten ist.
Der Pazifik – der Pazifische Ozean
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Fläche: ca. 165.200.000 km²
Volumen: ca. 696.190.000 km³
Tiefste Stelle: 11.034 Meter (Marianengraben)
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Der Pazifische Ozean (lateinisch pacificus ‚friedlich‘), auch Pazifik, Stiller Ozean oder Großer Ozean genannt, ist der größte und tiefste Ozean der Erde und grenzt an alle anderen Ozeane. Alles am Pazifik ist riesig! Er ist fast doppelt so groß wie der Atlantik und bedeckt ein Drittel der gesamten Erdoberfläche. Er ist der tiefste Ozean und beherbergt den größten (Unterwasser-)Berg der Erde, das größte Korallenriff und, viel wichtiger für dich als Surfer, er ist das Zuhause der größten Wellen.
Die heftigen Stürme über den Aleuten im Nordpazifik sorgen ebenso wie die Stürme der „Roaring Forties“ für konstanten Swell aus allen Himmelsrichtun gen. Der Pazifik ist eingerahmt vom Feuerring: Am Rand der Pazifischen Platte liegen 452 Vulkane, die sich von Neuseeland über Alaska und Japan bis hin nach Chile erstrecken. Majestätisch ragt Hawaii inmitten dieser riesigen tektonischen Platte aus dem Pazifik empor und bildet das Zentrum des Feuerrings sowie auch des Surf-Universums.
Der Atlantik – der Atlantische Ozean
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Fläche: ca. 81.705.000 km²
Volumen: ca. 345.700.000 km³
Tiefste Stelle: 8.605 Meter (Puerto-Rico-Graben)
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Der Atlantische Ozean, auch Atlantik genannt, ist nach dem Pazifik der zweitgrößte Ozeander Erde. Als Grenzen gelten die Polarkreise und die Meridiane durch Kap Agulhas im Osten und Kap Horn im Westen. Im Vergleich zum größeren und tieferen Pazifik wirkt der Atlantik vielleicht im ersten Moment nicht so beeindruckend, dennoch weist auch er ein paar spannende Superlative auf. Der Atlantik ist der stürmischste Ozean der Welt, in ihm kommen die größten Tidenunterschiede vor und der Mittelatlantische Rücken formt den längsten (Unterwasser-)Gebirgszug der Erde. Dieser Gebirgszug ist so lang wie das Himalaja, die Anden und die Rocky Mountains zusammen. Der Atlantik bedeckt 25 Prozent der Erdoberfläche und bekommt von allen Ozeanen die meiste Frischwasserzufuhr durch Flüsse. An den Ufern des Atlantiks leben im Vergleich die meisten Menschen.
Indischer Ozean – Der Indische Ozean
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Fläche: ca. 74.970.000 km²
Volumen: ca. 291.900.000 km³
Tiefste Stelle: 8.047 Meter (Sundagraben)
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Der Indische Ozean liegt zum größten Teil auf der Südhalbkugel. Er grenzt an die Kontinente Afrika, Asien und Australien sowie an den Atlantischen Ozean und den Pazifischen Ozean und entlang des südlichen 60°-Breitenkreises auch an den Antarktischen Ozean. Obwohl der Pazifik der größte und der Atlantik der stürmischste Ozean ist, findet man trotzdem die besten Wellen im Indischen Ozean. Warum ist das so? Die „Roaring Forties“, eine Region nördlich der Antarktis, in der ein Tiefdruckgebiet das nächste jagt, erzeugen fast ununterbrochen Wellen.
Auf ihrer schier endlosen Reise durch den südlichen Indischen Ozean finden sie keine Landmassen, die die Wellen abbremsen könnten. Dieses sehr stabile Sturmgebiet auf Höhe der 40°-Breitengrade der Südhalbkugel schickt somit ständig perfekten Swell gen Norden. Indonesien und ein paar verstreute kleine Inseln saugen diese Wellen auf und wandeln sie um in Weltklasse-Breaks vor tropischer Kulisse. Nicht umsonst ist Indonesien das Surf-Urlaubsgebiet Nummer eins.
Neben den 3 großen und bedeutesten Meeren bzw. Ozeanen haben wir natürlich auch in Deutschland noch zwei besondere Meere, die wir hier nicht verschweigen wollen. Die Nordsee und die Ostsee.
Die Nordsee – eines unserer deutschen Meere
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Fläche: ca. 575.000 km²
Volumen: ca. 54.000 km³
Tiefste Stelle: 725 Meter
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Die Nordsee bietet für viele von uns Deutschen die Grundlage des Wellenreitens. Ob vor Sylt, den ostfriesischen Inseln, Helgoland oder auch in Holland und Dänemark, überall wird regelmäßig gesurft. Die Locals teilen dabei eine Art Hassliebe mit der Nordsee. Dadurch, dass sie mit einer Flächenausdehnung von rund 575.000 Quadratkilometern und einer durchschnittlichen Tiefe von circa 90 Metern recht klein und flach ist, können sich nur selten echte Ground-Swells bilden. In der Regel surft der Nordsee-Surfer daher verblasene und kabbelige Windwellen, die durch Tiefdruckgebiete direkt über den Küsten erzeugt werden.
Oft kämpft man gegen die Elemente, was wiederum den Charme unserer Haus-und-Hof-Wellenmaschine ausmacht. Und diejenigen, die der Nordsee trotz aller Umstände treu bleiben und regelmäßig an die Küste fahren, die werden auch immer wieder mit überraschend guten Tagen belohnt. Nordsee-Surfen lohnt sich auf jeden Fall, wenn man sich einmal mit der Kälte des Wassers und dem Wind abgefunden hat! Sie befindet sich oft nur ein paar Autostunden von zuhause entfernt und bietet den ein oder anderen schönen Wochenendtrip.
Die Ostsee – unser zweites deutsches Meer
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Fläche: ca. 412.500 km²
Volumen: ca. 20.000 km³
Tiefste Stelle: 459 Meter
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Die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Welt und im Vergleich zur Nordsee nochmals um einiges unzuverlässiger, was surfbare Wellen angeht. Unsere deutschen Ostsee-Spots wie Weißenhaus, Timmendorf, Damp, Kühlungsborn etc. laufen zu 99% nur durch starke Onshore-Winde. Das bedeutet in der Regel kurze Perioden und extrem kabbeliges Chaos. Die Ostsee-Locals kennen jedoch ihre Küste inzwischen so genau, dass sie immer wieder erstaunlich gute Sessions abbekommen. Aber du bist besser exakt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, ansonsten ist der Frust schnell groß. Also, stell dich gut mit den Locals und vielleicht erhältst du ab und zu mal einen interessanten Anruf!