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Surfen in Jandía – Wind- und Wellenbedingungen
Die Wellen im Süden funktionieren vor allem dann besonders gut, wenn es an der Nordküste schon zu verblasen ist: dann geht nämlich ein richtig starker Nordwind. Und während hier im Norden dann vielleicht noch die Kite- und Windsurfer ihren Spaß haben, sitzen die Wellenreiter auf dem Trockenen… Doch ganz im Süden weht es dann offshore. Und in Kombination mit kräftigen Swells aus hauptsächlich westlicher Richtung produzieren die Surfspots im Süden an solchen Tagen wunderschöne Wellen. Aber Achtung: die südlichen Spots sind noch immer weitgehend unentdeckt. Die Locals kennen sie jedoch wie ihre Westentasche und freuen sich nicht immer über Besuch von Surftouristen.
Roadtrip Fuerteventura – Der Weg ist das Ziel
Wenn es also wieder einmal zu sehr windet, schnapp dir dein Brett, deine Surfbuddies und macht euch auf den Weg in den Süden. Der südwestlichste Zipfel der Insel ist knapp 120km von Corralejo ganz im Norden entfernt, ein bisschen Zeit müsst ihr für eure Anreise also auf jeden Fall einplanen.
Dazu könnt ihr die schnellere Strecke über die Autobahn an der Küste entlang wählen. Landschaftlich attraktiver ist allerdings die Streckenplanung quer über die Insel, die euch durch kleine Örtchen, wunderschöne Landschaften und entlang beeindruckender Aussichtspunkte führt… Zumindest für die Rückfahrt können wir euch die Strecke durch das Inselinnere wirklich sehr ans Herz legen. Wenn ihr aus eurem Surftrip einen längeren Roadtrip quer über die Insel machen möchtet, könnt ihr euch hier inspirieren lassen und die schönsten Punkte der Insel ansteuern.
Surfspots in Jandía und Umgebung
La Pared – Surfen in Jandía & Umgebung
Auf dem Weg in den Süden werdet ihr als erstes an La Pared vorbeikommen. An der Westküste der engsten Stelle der Insel findet ihr neben Ferienwohnungen, kleinen Cafés, Surfschulen vor allem einen Beachbreak. Der ist jedoch schon lange kein Geheimtipp mehr und wird von einigen Surfschulen aus der Umgebung angefahren, da es dort eigentlich immer eine brauchbare Welle für Surfschüler gibt. Fortgeschrittenere und erfahrenere Surfer finden an dem Beachbreak leider nicht zuverlässig gute Wellen. Damit es hier richtig gute Wellen gibt, müssen die Bedingungen ganz genau stimmen. Doch das Gute an diesem Surfspot ist eben auch, dass es nie so richtig flat ist.
Cruz Roja – Surfen in Jandía & Umgebung
Auf eurer Reise in den Süden ist der Leuchtturm in Jandía euer nächster Stop. Dort findet ihr den Surfspot Cruz Roja, der seinen Namen von dem kleinen Lifeguard-Türmchen zu verdanken hat. Dieser Beachbreak am Playa de Morro Jable produziert bei der richtigen Sandbank-Lage wunderschöne rechte Wellen. Die besten Bedingungen findest du bei Ebbe und Swells aus westlicher Richtung mit langer Periode. Für Surfanfänger und und Intermediates ist die Sandbank nicht ganz so wichtig. Bei schwächerem Nord-Ost-Wind oder Off-Shore-Wind gibt es hier schöne Wellen, um am Strand den Take-Off in grünen Wellen zu üben. Achte jedoch beim Surfen in Jandía vor allem auch auf die Urlauber und Badegäste, die dort auch gerne durch die Wellen toben!
Las Salinas – Surfen in Jandía & Umgebung
Von Cruz Rojas folgen wir der Straße in Richtung Westen und machen uns auf, den südwestlichsten Zipfel von Fuerteventura zu erkunden. Die asphaltierte Straße lassen wir in Morro Jable hinter uns und folgen der Schotterpiste, die sich an der einsamen Küste entlang windet.
An der Abzweigung halten wir uns links in Richtung Punta de Jandía und folgen, sobald wir den Leuchtturm sehen, dem Schild nach Puntas Salinas gen Ozean. Während dieser Surfspot vor einigen Jahren noch zu einem der secret spots der Insel gehörte, wirst du hier bei kleineren Wellen inzwischen oft Intermediate Surfern begegnen. Fängt die rechte Welle bei größerem Swell jedoch an richtig steil zu laufen, ist das Surfen in Salinas nur wirklich fortgeschrittenen Surfern zu empfehlen! Die recht schmale Take-Off-Zone führt dazu, dass es an dem Reefbreak schnell voll wird. Zusammen mit dem vorherrschenden Localism kann das zu unangenehmen Situationen mit anderen Surfern führen.
Wenn eure Surfskills also noch nicht ganz ausgereift sind, ist das einer der Spots der Insel, bei denen man an manchen Tagen eventuell besser vom Strand aus den Surfexperten zuschaut…
Punta del Tigre – Surfen in Jandía & Umgebung
Es geht zurück auf die Straße zum Leuchtturm von Punta Jandía und dann folgen wir der Schotterpiste nach Norden. Denn hier, quasi am Ende der Welt, befindet sich der südwestlichste Surfspot der Insel: Punta del Tigre. Auch dieser Spot ist ein Reefbreak, der eine steile rechte Welle produziert. Die berühmt berüchtigten Locals des Südens machen auch hier ihrem Ruf alle Ehre, denn es herrscht strenger Localismus. Sprich: wenn ihr nicht im Süden der Insel heimisch seid, müsst ihr den anwesenden Surfern erst einmal beweisen, dass ihr es könnt. Anfängerfehler werden hier nicht so leicht verziehen. Denn die Welle ist vor allem für sehr fortgeschrittene Surfer geeignet, die wissen was sie tun.
Aber wenn wir schon mal da sind, schauen wir den großen und kleinen Surfprofis und denen die es mal werden wollen, natürlich gerne zu!
Bevor wir uns langsam wieder auf den Rückweg machen, empfehlen wir euch noch eine kleine (Foto)-Pause am Aussichtspunkt „Fin del Mundo“!
Cofete – Surfen in Jandía & Umgebung
Wir machen uns langsam wieder auf den Weg zurück in den Norden. Doch was wäre ein Roadtrip in den Süden Fuerteventuras ohne einen Abstecher an die langen Sandstrände von Cofete?!
Denn auch dort kann man bei den richtigen Bedingungen surfen! Da es ein Beachbreak ist und sich die Sandbänke während großen Stürmen und den zugehörigen Sturmfluten auch mal verschieben, wechseln die Peaks und du musst vor Ort schauen, wo es am besten läuft.
Wegen der exponierten Lage des Strandes bekommt der Strand von Cofete jede Menge Swell ab. Deshalb gilt hier die Regel: je geringer der Swell, desto höher die Chance auf surfbare Wellen.
Der Vorteil am Surfen in Cofete ist ganz klar, dass es kaum Surfer dort gibt, da der Strand wirklich sehr abgelegen ist. Der Nachteil liegt allerdings auch genau dort: es gibt keine Lifeguards und wenn doch einmal etwas passiert, dauert es eine ganze Weile bis du Hilfe bekommen kannst.
Auch in Cofete solltet ihr deshalb nur ins Wasser gehen, wenn ihr in der Lage seid, Strömungen zu erkennen & Wellen zu lesen und im idealfall eine ortskundige Begleitung dabei habt!
Surfspots in Jandía & Umgebung – eine Übersicht
La Pared Beachbreak
- wechselnde Peaks
- alle Gezeiten
- Groundswell ab 0,5m
- Anfänger & Experten
Cruz Roja
Beachbreak
- Rechte Welle
- Ebbe
- Ground swell: 1,5 – 3m
- Anfänger, Interme-diates & Experten
Las Salinas Reefbreak
- Rechte Welle
- alle Gezeiten
- Groundswell: 1,5 – 3m
- Interme-diates & Experten
HEAVY LOCALISM
Punta del Tigre Reefbreak
- Rechte Welle
- Flut
- Groundswell: 0,5 – 2m
- Experten
HEAVY LOCALISM
Cofete Beachbreak
- wechselnde peaks
- alle Gezeiten
- Groundswell: 0m – 0,5m
- Experten
Fazit – Surfen in Jandía & Umgebung
Ein Surftrip in den Süden zum Surfen in Jandía und Umgebung lohnt sich vor allem für fortgeschrittene Surfer, die sich zutrauen, sich auch schon mal mit semi-freundlichen Locals auseinanderzusetzen. Eine Prise Abenteuerlust und ein Schotterpisten-taugliches Auto wären auch von Nöten.
Die Surfspots rund um Jandía laufen vor allem dann, wenn es im Norden aufgrund von Wind oder zu starkem Swell nicht mehr surfbar ist. Für Anfänger- und Intermediate-Surfer gibt es im Süden jedoch nur wenige brauchbare Surfspots. Doch zum Entdecken und Zuschauen lohnt sich der Surftrip in den Süden allemal! Denn was gibt es an solchen Tagen Schöneres, als bei Wind und Sonnenschein mit einem Picknick am Strand zu sitzen und guten Surfen zuzuschauen?