Klares Wasser, endlose Wellen und die Freiheit, die nur das Surfen bieten kann – die Liebe zum Meer verbindet uns alle. Doch was wir dabei nicht vergessen dürfen: unseren Einfluss auf die Umwelt und die Ozeane, die wir alle brauchen und lieben. Daher sollte umweltbewusstes Surfen für uns alle eine Priorität sein. Hier teilen wir ein paar praktische Tipps, wie wir als Surfer nicht nur die besten Wellen finden, sondern auch unseren ökologischen Fußabdruck minimieren können.
Umweltbewusstes Surfen
Nachhaltiges Reiseziel und nachhaltige Anreise
Viele Surfbegeisterte in Europa haben nicht den Luxus, in der Nähe vom Meer zu leben. Daher gehört eine längere Anreise meistens zum Surfen dazu. Doch auch die Anreise kannst du so umweltfreundlich wie möglich planen.
Für Ziele in Frankreich oder Spanien kannst du über den Landweg anreisen. Am umweltfreundlichsten ist dafür die Anreise mit dem Zug oder mit einem Surf-Reisebus, der von vielen Surfcamps angeboten wird. Lässt sich der Flieger nicht vermeiden, weil es beispielsweise nach Fuerteventura, Bali oder Sri Lanka gehen soll, kannst du zumindest deinen Co2-Fußabdruck verringern, indem du deinen Flug kompensierst. Dafür spendest du einen gewissen Betrag an eine gemeinnützige Organisation, die das Geld für nachhaltige Projekte einsetzt. Möglich ist das etwa bei atmosfair oder myclimate.
Umweltbewusstes Surfen
Nachhaltiges Surfmaterial
Für ein umweltbewusstes Surfen ist es essenziell, auch nachhaltiges Surfmaterial zu verwenden – von den Surfboard über das Wachs bis hin zum Neoprenanzug.
Surfboards
Herkömmliche Surfboards aus Polyesterharz und Polyurethan-Schaumkern haben den Vorteil, dass sie leicht, lange haltbar und einfach zu reparieren sind. Allerdings ist leider weder die Herstellung noch das Material nachhaltig: bei ihrem Bau entstehen giftige Dämpfe und Recycling ist kaum möglich. Daher versuchen sich immer mehr Hersteller mit umweltfreundlicheren Materialien wie Holz, Bambus oder Kork oder setzen auf eine ökologischere Produktion.
Sind dir diese nachhaltigen Varianten zu teuer, gibt es auch immer die Möglichkeit, ein Secondhand Surfboard zu kaufen. Auch gebrauchte Surfboards können noch einwandfrei funktionieren, du sparst Geld und es mussten keine neuen Ressourcen verwendet
Dein Surfwachs
Hauptbestandteil vieler Surfwachse ist Paraffin, das als Nebenprodukt der Erdölverarbeitung anfällt und nicht biologisch abbaubar ist. Zudem beinhalten sie häufig weitere chemische Stoffe, die ebenso schädlich für die Umwelt sind.
Daher versuchen inzwischen einige Unternehmen, Surfwachs umweltfreundlicher herzustellen und setzen auf natürliche Inhaltsstoffe wie Bienenwachs. Wichtig ist, dass dein umweltfreundliches Surfwachs kein Paraffin, Palm- oder Sojaöl enthält und frei von chemischen sowie synthetischen Stoffe ist. Zudem sollte neben den Inhaltsstoffen auf eine faire Herstellung, recycelte und umweltverträgliche Verpackungen sowie auf kurze Transportwege geachtet werden.
Wir können folgende Surfwachse empfehlen: „Waxzam“, „Greenfix“, Rob Machados Organik Blend Surf wax und Matunas‘ Organic Wax. Das Schöne ist, dass diese Wachse genauso günstig und qualitativ hochwertig sind wie herkömmliche Surfwachse.
Dein Wetsuit
Neoprenanzüge sind in vielen Surfgebieten essenziell, um beim Surfen nicht auszukühlen. Nachhaltig sind sie jedoch normalerweise nicht: der Kunststoff Neopren wird aus fossilem Erdöl hergestellt und der Neoprenanzug ist nicht biologisch abbaubar.
Eine umweltfreundliche Alternative dazu sind Neoprenanzüge, bei denen auf Neopren verzichtet wird und stattdessen natürliche und/oder recycelte Materialen verwendet werden. Ein Vorreiter hierbei ist Patagonia, die die ersten Neoprenanzüge aus der Wüstenpflanze Guyale hergestellt und dabei kaum Erdöl verwendet haben.
Tipp 1: Pflege deinen Wetsuit gut, damit er dir länger erhalten bleibt. Dafür solltest du nach dem Surfen immer das Salzwasser ausspülen und ihn nicht in der direkten Sonne trocken lassen.
Tipp 2: Kaputte Neoprenanzüge können repariert werden. Es muss also nicht gleich ein Neuer her, wenn du ein kleines Loch in dem Wetsuit findest.
Umweltbewusstes Surfen
Nachhaltiges Wohnen
Bei der Wahl deiner Unterkunft im Surfurlaub kannst du dich darüber informieren, ob das Surfcamp oder die Unterkunft auf Nachhaltigkeit achtet. Dafür kannst du auf der Website nachschauen, ob sie sich dazu äußern und etwa ein Nachhaltigkeitskonzept präsentieren. Auch wir bei FreshSurf haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir unseren Teil zu einer nachhaltigeren Welt beitragen können. Hier findest du unser Nachhaltigkeitskonzept.
Umweltbewusstes Surfen
Nachhaltige Sonnencreme
Sonnenschutz ist unerlässlich, um unsere Haut vor Schäden zu bewahren. Allerdings sollten wir dabei auch die Umwelt im Blick behalten. Handelsübliche chemische Sonnencreme enthält häufig schädliche Stoffe wie Oxybenzon und Octinoxat. Bereits kleine Mengen greifen die Korallenriffe an und lassen Korallen sterben. Um sowohl unsere Haut als auch die Natur zu schützen, solltest du eine biologisch abbaubare Sonnencreme zu verwenden. Die beste Option ist ein mineralischer Sonnenschutz.
Umweltbewusstes Surfen
Beach Clean Ups unterstützen
Eine einfache Möglichkeit, immer zu helfen, ist Beach Clean Ups während eures Surfurlaubs zu unterstützen. Vielleicht findet ihr ja eine Organisation in eurer Nähe, die gerade den nächsten Beach Clean Up plant. Ansonsten könnt ihr auch einfach selbst ein Beach Clean Up an eurem Lieblingsbeach organisieren – denn sobald der Stein einmal ins Rollen kommt, finden sich sicher immer viele engagierte Surfer, die helfen wollen, unsere Strände sauber zu halten.
Wir bei FreshSurf organisieren für die Stände in unserer Nähe immer wieder Beach Clean Ups mit Hilfe des Clean Ocean Projects. Das Schöne an den Beach Clean Ups ist, dass nicht nur der Strand wieder sauber wird, sondern es auch Spaß macht, zusammen zu helfen!
Umweltbewusstes Surfen
Lokale Wirtschaft unterstützen
Indem du bei lokalen Anbietern statt bei internationalen Ketten und Großinvestoren einkaufst, kannst du die Wirtschaft vor Ort stärken und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen. Das umfasst alles von Unterkünften und Restaurants bis hin zu Surfshops und Tourguides.
Umweltbewusstes Surfen
Nachhaltig einkaufen und essen
Umweltbewusstes Surfen bedeutet auch, in deinem Surfurlaub nachhaltig einzukaufen und zu essen. Dafür kannst du regionale und biologische Lebensmittel einkaufen, auf umweltschädliche Produkte verzichten und deinen Fleischkonsum reduzieren.
Umweltbewusstes Surfen
Weniger Plastik/Zero Waste
Für ein umweltbewusstes Surfen zählt auch dazu, dass du dich abseits von im Surfen nachhaltig verhältst. Dafür kannst du in deinem Surfalltag Einwegplastik vermeiden und stattdessen auf „Zero Waste“ Alternativen setzen: wiederverwendbare Trinkflaschen, Stoffbeutel, Tupperdosen und Mehrwegbesteck. Je weniger Plastik verbraucht wird, desto weniger landet im Ozean und desto mehr werden die Meeresbewohner vor Plastikmüll geschützt.
Umweltbewusstes Surfen
Nachhaltige Klamotten & Co
Bei der Auswahl von Kleidung für deinen Alltag oder Bademode kannst du auf nachhaltige Materialien und faire Produktionsbedingungen achten. Es gibt viele (Surfer-) Marken, die umweltfreundliche Stoffe verwenden und ethisch produzieren. Mit langlebiger Kleidung musst du nicht ständig neue Sachen kaufen und minderst so den Ressourcenverbrauch.
Umweltbewusstes Surfen
Nachhaltige Pflegeprodukte
Umweltfreundliche Pflegeprodukte sind ein weiterer wichtiger Aspekt für Umweltbewusstes Surfen. Achte darauf, Produkte ohne Mikroplastik, aus natürlichen Inhaltsstoffen und in umweltfreundlicher Verpackung zu kaufen. Sie schonen nicht nur die Haut, sondern auch die Meeresökosysteme, indem sie weniger Schadstoffe in die Umwelt abgeben.
Umweltbewusstes Surfen
Respekt vor der Natur
Wie überall sonst auch, solltest du für umweltbewusstes Surfen die Natur respektieren. Bleibe dafür am besten immer auf den ausgeschilderten Wegen, beachte Beschilderungen und Sperrungen und hinterlasse keine Abfälle. Besonders wichtig ist dies bei Dünen, um die natürliche Küstenlinie zu erhalten und den Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten zu schützen. Du solltest darauf achten, keine Pflanzen auszureisen oder zu zertreten, um die Stabilität der Dünen zu bewahren.
Umweltbewusstes Surfen
Wasserverbrauch reduzieren
Ein effizienter Wasserverbrauch im Surfurlaub hilft, die Umweltbelastung zu verringern und die Wasserressourcen zu bewahren. Reduzieren kannst du deinen Wasserverbrauch, indem du beispielsweise kurze Duschen nimmst und den Wasserhahn nur aufdrehst, wenn du das Wasser wirklich brauchst. Zudem kannst du insgesamt bewusst mit Wasser umgehen, etwa beim Waschen von Kleidung oder der Reinigung von Ausrüstung.
Umweltbewusstes Surfen
Nachhaltige Fortbewegung
Vor Ort kannst du die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und die Gegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden, anstatt mit dem Auto zu fahren. Um zu den abgelegeneren Surfspots zu gelangen, ist jedoch in der Regel ein Auto erforderlich. Dann kannst du dich ja vielleicht mit anderen zusammentun und ein Auto teilen.
Fazit: Umweltbewusstes Surfen kannst auch du!
Umweltbewusstes Surfen verbindet unsere Leidenschaft für die Wellen mit dem Schutz der Umwelt. Dabei geht es nicht darum, perfekt nachhaltig zu leben und zu surfen. Wir alle können jedoch unseren Beitrag leisten, die Natur und Ozeane zu schützen, und Verantwortung für unser Handeln übernehmen – auch beim Surfen.