Popcornstrand Fuerteventura - kleine Kalkalgen zaubern Kino-feeling beim Ocean Watching
Popcornstrand Fuerteventura - Die Northshore hat interessante Strände zu bietenWer etwas auf Social Media aktiv ist, und nach ein paar Highlights der Umgebung gesucht hat, hat sicherlich schon von dem Popcornstrand Fuerteventura gehört. Wenn man einmal kurz den Hashtag #popcornbeach in die Suchleiste tippt, erscheinen hunderte von Fotos auf denen statt Sand, riesigen Mengen an etwas, was wie Popcorn aussieht, erkennt. Auf Fuerteventura gibt es Strände mit Popcorn – WOW! Und ja, an einigen stellen sieht es tatsächlich so aus, als hätte jemand einige Popcorn-Eimer umgeschüttet. Doch was steck denn eigentlich hinter den Körnchen, wo finden wir sie, und wieso sollten wir sie keinenfalls mit nach Hause nehmen?
Inhaltsverzeichnis
Entstehung der Strände
An dieser Stelle muss ich die Instagrammer unter uns leider enttäuschen, hier handelt es sich nicht um echtes Popcorn. Was aber bestimmt einen leckeren salzigen Geschmack vom Meer bekommen hätte. Von einmal Kosten sollte aber hier abgesehen werden – und das nicht nur weil man wahrscheinlich Schwierigkeiten beim Kauen bekommen würde, sondern vor Allem, weil die kleinen Steine behutsam und Respekt zu betrachten sind. Denn die Steinchen sind eigentlich sogenannte Rhodolithen – kalkhaltige Strukturen von Rotalgen. Diese machen, wie jeden Pflanze, Photosynthese. Aber statt grün sind die Rotalgen – wie der Name schon sagt – Rot. Tatsächlich findet man auch manche Steinchen am Popcornstrand Fuerteventura, die einen leichten roten Schimmer haben.
Warum ist der Popcornstrand auf Fuerteventura weiß?
Wieso aber sind die meisten weiß und rund und sehen aus wie Popcorn? Ganz einfach – im Laufe der Jahre reichern diese Kalkalgen Kalziumkarbonat in ihren Zellen an. Weil die Algen nicht an den Felsen befestigt sind, sondern durch den Impuls der Meeresströmungen auf dem Meeresboden schaukeln, entsteht eine Kugelform. Nach und nach setzen diese sich zusammen und sehen zuerst aus wie Popcorn. Einige aber werden zu richtigen Kugeln, so groß sind wie die, die beim Boule Spiel verwendet werden (Übrigen sehr beliebt auf Fuerteventura – allerding mit echten Boule Kugeln!). Zusammen polstern diese den Meeresboden zwischen Lanzarote und Fuerteventura aus. Wenn diese Kalziumkarbonat reichen Algen sterben, bleibt nur ihr Skelett aus weißem Kalk übrig. And here we go – die Wellen erledigen den Rest, und spülen uns das Popcorn – also die weißen „Kalkskelettkugeln“ an den Strand!
Popcornstrand Fuerteventura: So kommst du dort am besten hin …
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Aber – wo finden wir sie denn jetzt?
Tatsächlich nicht nur auf Fuerteventura. Diese Art von Rhodolith-Ablagerungen findet man in allen Ozeanen der Welt , von den warmen Gewässern der Karibik bis zu den kälteren Gewässern der Arktis. Es handelt sich auch nicht um neu eingewanderte invasive Arten. Es gibt fossile Rhodolithen von vor mehr als 55 Millionen Jahren. An den Stränden der Kanaren sind diese Ansammlungen von Rhodolithen häufig, besonders auf den östlichsten Inseln wie Lanzarote, Gran Canaria, und unsere Perle Fuerteventura.
Bekannt als Popcornstrand Fuerteventura ist vor Allem der Playa de Machanijo oder Bajo de la Burra, doch wer bei seinem gelegentlichen Northshore Spaziergang oder Surftrip die Augen offenhält, könnte noch viel öfter über die popcornartigen Kalkalgen stolpern. Auch an den Stadtstränden Corralejo’s sieht man häufig ein paar weiße, große und kleine Steinchen liegen. Teilweise wird man davon richtig angestrahlt und schein fast, also würden sie dort bei Sonnenschein das helle Licht speichern und nachts ausstrahlen.
Popcornstrand Fuerteventura: Ein paar Eindrücke aus der Umgebung
DID YOU KNOW?
Wie es sich also zu einem richtigen Hype gehört, existieren hier auch einige Fake News. Der wissenschaftliche Name der Rotalgen ist „Corallinales“, das kommt „Koralle“ schon sehr nahe. Öfter ließt man daher, die popcornartigen Körner seien Korallen. Diese jedoch sind sessil, das heißt, sie bleiben an einen Ort. Die kleinen Steinchen sind das aber in keinem Fall, stattdessen werden sie in großen Mengen an den Strand gespült und zaubern uns so unsere herrlichen Popcornstrände – also alles vegan!
Nächster Fun Fact: Korallen hier, Korallen da – CORRAlejo? Passend zu vorherigen Irrglauben entstand ein nächster, und auch ich muss zu geben, dass ich mir ebenso dachte, der Name des Ortes Corallejo stammt doch bestimmt von Koralle. Doch nach kurzem recherchieren die Aufklärung: „Corral“ ist das spanische Wort für “Gehege“ oder „Pferch“ – also ein abgegrenzter Bereich, in welchem Tiere gehalten werden. Wenn du hier durch die Landschaft fährst, siehst du öfter mal meist runde Mauern aus Stein. In diesen wurden die Tiere, vor Allem unser „Fuerte Maskottchen“ die Ziegen zusammengetrieben. Der zweite Teil des Wortes – „lejos“ heißt übersetzt „entwerft“. Corralejo – der weit entfernte Pferch. Aha!
Also – Popcornstrand Fuerteventuras besuchen, YES. Fotos machen – YES. Den Popcorn-Sand (behutsam!) anfassen – YES. Aber bitte nimm keine Steinchen mit nach Hause oder gar in das Flugzeug. Denn die kalkhaltigen Gesteine sind sehr wichtig für das Ökosystem. Am Meeresboden bieten sie ein Zuhause für kleine Fische und anderen Tierarten der Unterwasserwelt und schaffen zudem ein gemütliches Nest für kleine Fischeier!
Mehr Bilder zum Popcornbeach auf Fuerteventura
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