digitale nomaden auf fuerteventura - leben am meer

Jenny und Christian vom Reiseblog unaufschiebbar.de sind leidenschaftliche digitale Nomaden und haben schon mehrere Monate auf Fuerteventura gelebt. Die beiden sind Anfang 30, verheiratet und haben seit August 2019 auch einen Sohn. Als er das erste Mal nach Fuerteventura gereist ist, war er knapp 5 Monate alt. Die kleine Familie lebt und arbeitet komplett ortsunabhängig. Es spielt also keine Rolle, wo sie sich gerade befinden. Hauptsache der Laptop ist dabei und das Internet ist stabil. Seit 2017 sind sie unterwegs und haben schon Reiseziele wie die Kanaren, Myanmar, Thailand, Indonesien, Dubai, Sri Lanka, Slowenien, Kroatien etc. besucht. Ca. 4,5 Monate nach dem Start ins digitale Nomadentum hat ein schwerer Verkehrsunfall in Thailand ihr Leben nachhaltig geprägt. Nach vielen Monaten im Krankenhaus und in der Reha konnten sie ihr Lebenskonzept jedoch weiterführen und sind trotz einer bleibenden Fußlähmung bei Christian weiterhin als digitale Nomaden unterwegs.

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1.     Was ist euch bei eurer Arbeit als Digitale Nomaden besonders wichtig?

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Besonders wichtig für unsere tägliche Arbeit sind ein schneller Laptop und eine stabile Internetverbindung. Mit den Laptops bauen wir unseren Reiseblog weiter aus, schneiden Videos für unsere YouTube-Kanäle oder bearbeiten Fotos von unseren Ausflügen. Zum Beispiel für unseren Fuerteventura Reiseführer oder unseren Bildband.

Wir genießen es frei und unabhängig arbeiten zu können. Dies betrifft zum einen die freie Zeiteinteilung. Zum anderen aber auch das selbstbestimmte arbeiten. Es gibt keinen Chef, der uns vorgibt, worüber wir auf unserem Blog schreiben sollen. Wir suchen die Themen selbst aus und veröffentlichen nur das, was wir persönlich hilfreich oder empfehlenswert finden.

Außerdem ist uns auch wichtig genug Freizeit zu haben, um beispielsweise auf Fuerteventura die vielen Orte und Sehenswürdigkeiten anschauen zu können.

2.     Was wäre die optimale Umgebung für einen Digitalnomaden?

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Wir arbeiten am liebsten in unseren Unterkünften. Daher ist die Arbeitsumgebung eigentlich jeden Monat unterschiedlich. Hier gibt es meistens zwei oder drei Stühle und einen Tisch. Außerdem ist es in den meisten Fällen kühl und schattig. Oftmals arbeiten wir aber auch von der Couch oder auf dem Liegestuhl. 

Im Gegensatz zu vielen “Werbebildern” ist das Arbeiten am Strand in der Sonne eher kontraproduktiv: Zu heiß, zu sandig und zu sonnig. Außerdem ist das Internet meistens nicht optimal.

Bevor unser Sohn zur Welt kam, waren wir hin und wieder auch im Co-Working-Space. Beispielsweise im Dojo auf Bali. In einem Co-Working-Space arbeiten Selbstständige, aber auch Angestellte gemeinsam an einem Ort. Das Internet ist in der Regel sehr gut und die Arbeits-Atmosphäre besonders schön. Der Vorteil liegt zudem darin, dass man sich gut mit anderen digitalen Nomaden austauschen kann und Kontakte knüpft.

3.     Was ist das besondere auf Fuerteventura für digitale Nomaden?

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Wir haben hier die gute Internetverbindung zu schätzen gewusst. Vor allem in Städten, wo viele Einheimische wohnen (zum Beispiel in Puerto del Rosario) war die Internetverbindung mit Glasfaser wirklich hervorragend.

Zudem ist das Wetter das ganze Jahr über sonnig und mild. Vor allem im Winter, wenn es nahezu überall sonst in Europa kalt und ungemütlich wird, bietet Fuerteventura immer noch sommerliches Wetter. Wir lieben auf Fuerteventura vor allem die Sonnenuntergänge. Den Feierabend in El Cotillo, Los Molinos, Ajuy oder La Pared mit Blick auf die untergehende Sonne zu genießen, ist dann unser Highlight des Tages.

Außerdem kann man als Kitesurfer auf der Insel an vielen Orten problemlos kitesurfen gehen. Auch Windsurfen ist kein Problem, da die Windbedingungen wirklich gut sind.

4.     Was haltet ihr von Workation – auch als Digitale nomaden auf Fuerteventura?

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Wer gerne mit Gleichgesinnten unterwegs ist, für den ist dies mit Sicherheit eine gute Idee. Vor allem für alleinreisende digitale Nomaden ergeben sich hier sicher gute Kontakte und Freundschaften. Wir haben selbst jedoch noch nicht an einer Workation teilgenommen.

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5.     Wie sieht der perfekte Co-Working-Space für euch aus?

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Das Wichtigste zuerst: Eine stabile und schnelle Internetverbindung (200 Mbit+). Dann offene Räume, um gemeinsam zu arbeiten. Aber auch die Möglichkeit, sich mal “zurückziehen” zu können, zeichnet einen guten Co-Working-Space aus unserer Sicht aus. 

Außerdem sollte er nicht zu teuer sein. Ein moderater Preis sorgt meistens auch für mehr Kunden und diese erweitern wiederum das Netzwerk. Richtige Schreibtische mit gemütlichen Stühlen sind genauso wichtig wie eine Couch. Auch Stehtische sind eine tolle Option, um produktiv zu arbeiten. Wenn der Blick aufs Meer noch vorhanden ist: Perfekt :-).

6.     Wann seid ihr am kreativsten?

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Wenn es ruhig ist und man sich in etwas wirklich hineindenken kann. Ohne abgelenkt zu werden. Aber auch Ortswechsel beflügeln häufig die Gedanken. Dabei muss die Reise nicht immer in ein anderes Land oder auf eine andere Insel gehen. Oftmals regen schon eine neue Unterkunft oder ein anderer Arbeitsplatz (z.B. ein Co-Working-Space oder Café) unsere Kreativität an.

 Zudem sind wir oft kreativer, nachdem wir ein paar Tage freigehabt haben. Abstand von der Arbeit und den Laptops bringt uns oft auf neue Ideen und eröffnet neue Blickwinkel. Manchmal reicht hierfür auch schon eine kleine Auszeit. Nach einem Spaziergang durch den Wald oder nach ein paar Stunden am Strand fließt die Kreativität häufig ganz von selbst in uns hinein.

7.     Was wäre euer Traumziel und worüber würdet ihr gerne mal schreiben?

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  1. Tibet,
  2. Costa Rica,
  3. Bora Bora und
  4. Hawaii stehen weit oben auf unserer Liste.

8.     Was würdet ihr gerne verändern – auch als digitale Nomaden auf Fuerteventura?

Da wir in den vergangenen 4 Jahren viele Veränderungen gespürt haben (Unfall, Nachwuchs und Corona), kann bei uns persönlich gerne erst mal alles so bleiben, wie es derzeit ist ;-) 

Allgemein merken wir beim Reisen oft, dass die verschiedenen Sprachen doch eine große Barriere darstellen können. Englisch wird längst nicht überall gut gesprochen. Das merken wir selbst auf den Kanaren häufig. Manchmal fällt die Verständigung dadurch schwer, was schade ist. Wir hoffen und glauben, dass dies von Generation zu Generation einfacher wird. Ändern würden wir also gerne, dass Kindern überall auf der Welt von klein auf auch Englisch beigebracht wird.

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Eine zweite Sache, die uns immer wieder auffällt, ist die Müllverschmutzung. In Asien sind Wegwerfartikel aus Plastik besonders verbreitet. Dort ist das Bewusstsein vieler Menschen auch noch nicht so sehr vorhanden. Wir haben mehrfach erlebt, wie Einheimische ihre leeren Plastikverpackungen wie selbstverständlich ins Meer geworfen haben. Aber auch auf den Kanaren fällt uns auf, dass es hier noch viel Verbesserungspotential gibt. Für Wasserflaschen gibt es beispielsweise kein Pfand-System. Wir können auf Fuerteventura also derzeit nur Einwegflaschen kaufen.

Durch Corona haben wir erlebt, wie schnell und flächendeckend Veränderungen von der Politik umgesetzt werden können. Unser Wunsch wäre, dass der Umweltschutz und die Vermeidung von Plastik ebenso energisch angegangen werden, wie es bei Corona der Fall war.

Nachhaltigkeit für unseren Planeten

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Was du selbst tun kannst um nachhaltiger zu Leben, dass kannst du hier nachlesen!

9.     Was treibt euch an und womit motiviert ihr euch?

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Wir wollen den Lifestyle gerne so beibehalten. Und das ist Grund genug dafür täglich daran zu arbeiten. Für uns ist das Motivation genug. Denn in unsere alten 9-to-5-Büro-Jobs als Angestellte wollen wir definitiv nicht mehr zurück.

Konkret motiviert uns beispielsweise, dass wir den Winter nicht im kalten Deutschland verbringen müssen. Im Dezember immer noch mit T-Shirt herumlaufen zu können, ist für uns pure Motivation. Aber natürlich haben wir auch Tage, an denen das Arbeiten schwerer fällt. Manchmal schauen wir dann ein Motivationsvideo bei YouTube an. Oder hören Musik, die gute Laune macht.

Was eigentlich immer hilft, ist zudem der Gedanke an die Unfallzeit. Damals hätten wir alles darum gegeben, einfach aus dem Bett aufstehen und selbst ins Bad gehen zu können. Das ging jedoch wochenlang nicht. Wenn wir daran zurückdenken, erdet das enorm. Dann wird uns wieder bewusst, dass es Motivation genug ist, wenn man morgens gesund und selbstbestimmt aus dem Bett steigt und seinen Tag beginnt.

Wie wird sich das Arbeiten in Zukunft verändern – auch für digitale Nomaden auf Fuerteventura?

Wir glauben, dass sich gerade durch Corona die Homeoffice-Kultur viel stärker entwickelt hat. Und das dadurch nach Corona auch mehr Leute in den Genuss des ortsunabhängigen Arbeitens kommen. Und dadurch einfach mal für ein paar Wochen zum Beispiel auf Fuerteventura arbeiten können. Es muss ja nicht direkt für immer sein. Aber ab und zu mal das Büro an den Strand zu verlagern, sollte definitiv verstärkt machbar sein!