Surfen mit Helm

Surfen mit Helm? Oh ja, richtig gesehen! Was bei anderen Sportarten, wie Rad- oder Skifahren, bereits in manchen Ländern Pflicht ist, könnte auch im Surfsport künftig wichtiger werden.

Wellen und die Masse an Wasser, die durch sie bewegt wird, haben eine gewaltige Kraft. Bei einem Wipeout wirst du als Surfer ganz schnell zum Spielball der Wellen! Natürliche Gegebenheiten in deiner Umgebung werden innerhalb von Sekunden zu unberechenbaren Gefahren. Scharfkantiges Riff, Felsen, der Meeresboden und dann gibt es da auch noch eine ganze Menge Gleichgesinnter im Wasser…

Surfen gilt nicht umsonst als Extremsportart, bei der Einiges schief gehen kann und man sich fiese Verletzungen zuziehen kann. Besonders gefährlich wird es, wenn der Kopf betroffen ist! Die einfache Lösung: Ein Surfhelm.

Bis dato werden Helme beim Wellenreiten von vielen Surfern noch immer belächelt. Sind sich viele noch immer nicht bewusst, welchem Risiko sie sich täglich aussetzen oder lässt es die Coolness der Surfszene einfach nicht zu einen Helm aufzusetzen?

 

Surfen ist und bleibt eine Extremsportart


 

 

In Australien wurde vor Jahren eine Studie durchgeführt, bei der Surfer über die Notwendigkeit von Helmen beim Wellenreiten befragt wurden. Weniger als zwei Prozent der Befragten gaben damals an, im Wasser regelmäßig einen Kopfschutz zu tragen. Ein Helm würde ihre Surf Performance negativ beeinflussen und sie könnten sich nicht mehr aufs Wesentliche konzentrieren.

Dass Kopftraumen die häufigste Verletzung unter Surfern ist, ist vielen im Line-Up nicht bewusst. Bei über der Hälfte aller Surf Unfälle ist der Kopf betroffen. Um sich Cuts oder Platzwunden am Kopf oder im Gesicht, Gehirnerschütterungen, Nasenbeinbrüche oder ein geplatztes Trommelfell zuzuziehen, braucht es meistens gar nicht so viel. Richtig gefährlich wird es, wenn ein Surfer aufgrund seiner Kopfverletzung das Bewusstsein verliert. Ist dann nicht sofort jemand zur Stelle, ist das Risiko im Ozean zu ertrinken unheimlich hoch.

Obwohl Kopfverletzungen bei Surfern alles andere als selten sind, wird Surfen mit Helm bislang nicht offiziell von Wellenreitverbänden empfohlen.

 

Wassersporthelme in der Profi Surfszene


 

Helme beim Surfen sind in der Profi Szene absolut keine Neuheit. Zur Sprache kamen Surfhelme wohl erstmals als Tom Caroll 1991 bei den Billabong Pipe Masters mit Kopfschutz die Benzai Pipeline in Oahu, Hawaii bezwang und sich den Titel holte. Jahre zuvor hatte er Steve ‘Beaver’ Massfeller am selben Spot beobachtet, wie er sich bei einem Sturz ein lebensbedrohliches Kopftrauma zuzog. Obwohl er sich von dem Unfall erholte und sich wieder ins Wasser traute, war er laut Tom, nicht mehr der Mensch, der er vor seinem Unfall war. Damals galt das Tragen eines Helmes im Wasser als Zeichen der Schwäche. Mit seinem Sieg sorgte Tom dafür, dass Surfen mit Kopfschutz alles andere als schwach ist!

Schau dir in diesem Video an, was er über Surfhelme zu sagen hat.

Vor fünf Jahren schlug Jeremy Flores bei den Billabong Tahiti Pro in Teahupoo Gabriel Medina mit Surfhelm auf dem Kopf. Er zog sich etwa einen Monat vorher beim Wellenreiten in Sumbawa schwere Kopfverletzungen zu. Das Resultat: Eine ernste Gehirnerschütterung und eine Wunde, die mit 35 Stichen genäht werden musste. Doch das hielt ihn nicht davon ab, von dem Wettbewerb in Tahitit zurückzutreten. Stattdessen entschied er sich für ein, von vielen Surfern bis heute immer noch belächeltes Surf Accessoire – den Wassersporthelm von Gath – und setzte damit ein Statement.

Dass das Surf Accessoire Flores in keiner Weise negativ beeinflusst, siehst du im Video des Finales.

Dass Surfhelme bei Big Wave Surfern, wie Keala Kennelly oder Garrett McNamara, zum Surf Equipment gehören, wie die Finnen ans Surfbrett, müssen wir an dieser Stelle wohl nicht extra erwähnen!

Wer einen Weltrekord (2011) aufstellt, indem er eine 24-Meter-Welle absurft und dabei keinen Kopfschutz trägt, ist nämlich nur Eines: absolut lebensmüde

4 Situationen, in welchen SurfEN MIT HELM sinnvoll ist


 

Surfhelm– 1 –

Besonders sinnvoll ist das Tragen eines Helmes, wenn du an Reefbreaks surfen gehst. Wellenreiten über flachem Riff oder mit Felsen besetztem Meeresboden birgt ein besonders hohes Risiko, dich beim Abgang bzw. einem Sturz zu verletzen. Ein Surfhelm kann deinen Kopf vor Verletzungen schützen und dir bei einem fiesen und kritischen Wipeout das Leben retten!

 

Wassersporthelm– 2 –

Du bist Surf Anfänger und möchtest deine erste Welle surfen? Überlege dir vorher, ob du deinen Kopf nicht lieber mit einem Helm schützt. Beobachtet man das Szenario vom Strand aus, sieht man bei vielen Beginner Surfkursen immer wieder Bretter in alle möglichen Himmelsrichtungen davonschnellen. Gerade am Anfang deiner Surfkarriere hast du dein Surfboard noch nicht unter Kontrolle, was nicht nur für alle anderen, sondern auch für dich selbst zur Gefahr werden kann.

Surfen Sicherheit– 3 –

Das Line-Up ist mal wieder ultra voll? Dann ist ein Wassersporthelm mit Sicherheit kein Fehler! Surfbretter, Finnen und andere Surfer können ziemlich gefährlich Tatsächlich ist das Risiko äußerst hoch, an einem vollen Surfspot ein Brett an den Kopf zu bekommen oder mit jemandem zu kollidieren. Dies kann ernste Folgen haben, die von Kopfverletzungen bis hin zur Bewusstlosigkeit im Wasser reichen.

 

Helm beim Surfen– 4 –

Sinnvoll ist ein Surfhelm auch in extremen Wetterbedingungen. Ist es kalt und windig, schützt ein Helm beim Wellenreiten nicht mehr nur Kopf und Nacken, sondern auch unsere Ohren. Im besten Fall hilft er dabei einer Entwicklung des sogenannten Surfer’s Ear vorzubeugen. Ist es sonnig und heiß, schützt er vor Sonnenbrand durch UV-Strahlen. Außerdem verhindert er einen Sonnenstich, der dir eine tolle Surf Session mit Kopfschmerzen und Übelkeit ruinieren kann.

Wo und wie findest du den richtigen Surfhelm für dich?


 

Ganz nach dem Motto „Sitzt, passt, wackelt NICHT, hat aber Luft“ solltest du dir deinen Surfhelm aussuchen. Der perfekte Kopfschutz fürs Surfen muss deinen Kopf fest umschließen, darf aber auf keinen Fall drücken oder zu eng sein. Immerhin sollst du dich während deiner Session im Wasser mehrere Stunden darin wohlfühlen! Ganz wichtig deshalb: Achte darauf, dass dein Surfhelm beim Anprobieren nicht verrutscht. Auch wenn du den Kopf schüttelst, sollte der Helm bei geöffnetem Kinnriemen fest, aber angenehm sitzen. Ist das nicht der Fall, bietet er dir definitiv nicht den Schutz, den du dir erwünschst. Lass‘ dich also bei der Auswahl nicht vom Design leiten, sondern von der optimalen Passform.

Nummer 1 unter den Surfhelmen


 

Die in der Surfszene bekannteste und beliebteste Marke für Sporthelme ist wohl Gath! In der Tat ist das australische Unternehmen eines der einzigen, das sich auf Helme spezialisiert hat, die primär für Wellenreiten konzipiert wurden.

Leicht, atmungsaktiv, funktional und vor allem bequem sind die Ansprüche, die Ric Gath von Anfang an, an den perfekten Surfhelm hatte. Der erste Gath Hat wurde 1989 produziert und seither wurde das Original Design nur minimal verändert. Die Produktpalette hat sich dennoch vergrößert und auch für andere actionreiche Wassersportarten, wie Windsurfen, Kiten oder Kayaking ist Gath mittlerweile ein beliebter Anbieter. Zum Promo Video gehts hier!

 

 

 

 

Get a Head

Get a Gath

Wellenreiten mit Helm – ja oder nein?


 

Zum Abschluss haben wir für dich nochmal alle Vor- und Nachteile eines Surfhelms zusammengefasst:

Pros, die für einen Helm beim Surfen sprechen

 

  • schützt Kopf und Nacken im Falle eines Sturzes oder einer Kollision
  • hält die Ohren warm, schützt bei Stürzen das Trommelfell und verhindert Surfer‘s Ear
  • beugt einen Sonnenbrand der Kopfhaut und einem damit verbundenen Sonnenstich vor
  • sorgt für mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit im Wasser
  • Plus: An einem Helm lässt sich ganz leicht eine GoPro-Kamera befestigen, um die besten Wellen und Manöver festzuhalten

Cons, die gegen das Tragen eines Surfhelms sprechen

 

  • belastet die Halswirbelsäule durch das zusätzliche Gewicht des Kopfes
  • schränkt das Blickfeld des Trägers ein
  • beeinflusst das Gehör und damit Balance und eventuelle Warnungen, die überhört werden
  • vermittelt ein Gefühl von Sicherheit, wodurch man sich überschätzt und sich einem höheren Risiko aussetzt
  • wirkt uncool

Letztendlich ist es jedem Surfer selbst überlassen, ob er oder sie sich für oder gegen einen Kopfschutz entscheidet. Eine Investition in die eigene Sicherheit ist ein Helm beim Wellenreiten aber auf alle Fälle und schaden tut er bestimmt nicht. Hast du erst einmal den richtigen Helm für dich gefunden und dich daran gewöhnt, wird er dir gute Dienste leisten und langfristig durch das zusätzliche Gefühl der Sicherheit deine Surf Performance erhöhen.


 

Surfcoach Jordi über seinen Kopfschutz

Personally, I bought a helmet, because I passed a „phase“ where I was too scared from people with low surf level and I wasn’t enjoying my surf 100% anymore. 

 

It’s very comfortable and I never had any single problem with duckdiving. It’s an awesome ear protection during windy sessions.

 

Also my helmet gives me confidence to be brave and technical in big or hollow tubular sections. In a few words, it’s definitely the ultimate surf buddy :)


 

Immer wieder hört man von Surfern, die sich während ihres liebsten Hobbies im Ozean Kopfverletzungen zuziehen. Einige haben Glück und erholen sich. Für andere ändert sich in diesem einen kleinen Moment ihr gesamtes Leben, weil sie für immer körperlich oder geistig beeinträchtigt sind. Und für einen kleinen Teil geht es nicht so glimpflich aus… Ob mit oder ohne Helm – im Line-Up ist der Gedanke an die eigene Sicherheit lebenswichtig.

Denk‘ also immer daran deinen Kopf zu schützen!

Und mal ehrlich, die Uncool-Geschichte zählt unserer Meinung nach sowieso nicht wirklich als schlagfertiges Argument. Eine Finne im Kopf sieht nämlich um einiges uncooler aus als ein Helm ;)