Playa de Cofete
Ein Ausflugsziel mit atemberaubender Kulisse und vielen Geheimnissen
An der Westküste der Halbinsel Jandia liegt der 12 km lange und absolut atemberaubende Strand Playa de Cofete. Doch was macht ihn so atemberaubend und anders als die anderen Strände auf unserer schönen Insel Fuerteventura?
Der Strand ist einer der unberührtesten und größten Strände auf der Insel – ein paradiesischer Sandstrand so weit das Auge reicht, fern ab von touristischen Bauten, Straßen, etc. Wer sich nach ein paar ruhigen Momenten direkt am Meer sehnt, ist hier genau richtig.
Der Weg zum Playa de Cofete
Den Weg zum Strand zu finden ist tatsächlich nicht ganz so leicht. Die kurvenreiche Schotterpiste verläuft von Morro Jable aus über ca. 8,5 km durchs Gelände, was aber mit etwas Geschicklichkeit auf jeden Fall machbar ist. Die Aussicht am Aussichtspunkt ist dabei genauso atemberaubend wie der Playa de Cofete selbst: Auf der einen Seite die Berge von Jandía, die über 800 m hoch sind, auf der anderen der Strand und die schier unendliche Weite des Ozeans. Weiter geht es durch ein kleines Örtchen mit einem Restaurant und dann ist man auch schon am Parkplatz, wo ihr das Auto parken und euren Rucksack für euren Spaziergang Richtung Norden oder Süden packen könnt. Zwei mal täglich fährt außerdem ein Bus von Morro Jable nach Cofete und zurück, sodass ihr den Strand auch ohne Mietwagen besuchen könnt. Den Busfahrplan findet ihr hier.
Der Strand, der Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt
Der Strand Playa de Cofete befindet sich im gleichnamigen Naturschutzgebiet. Dementsprechend lassen sich dort weder Sanitäranlagen, noch Restaurants oder Rettungsschwimmer finden. Das Baden bzw. Schwimmen ist hier nicht zu empfehlen: In der Regel ist die Strömung sehr stark und die Wellen groß, sodass das Schwimmen und Baden hier lebensgefährlich sein kann.
Wenn ihr ein wenig am Strand entlang wandern wollt, empfiehlt es sich, dies bei Ebbe zu tun. Die angenehme Meeresbrise und das erfrischende Meer an den Füßen macht auch Spaziergänge im prallen Sonnenschein sehr angenehm (trotzdem natürlich Sonnencreme und Kopfbedeckung nicht vergessen!). Egal in welche Richtung ihr geht, ihr werdet sicherlich nicht enttäuscht von der wunderschönen Kulisse. Nicht umsonst wurde der Strand im Jahr 2014 von Tripadvisor unter die fünf schönsten Strände Spaniens gewählt und schaffte es im europäischen Vergleich sogar auf Platz 23.
Die sagenumwobene Villa Winter
Die Villa Winter (spa. Casa Winter) liegt an einem Hang mitten in der kargen Landschaft Fuerteventuras, nur unweit vom Playa de Cofete entfernt. Ein kleiner, holpriger Weg führt zu der Villa mit zwei Etagen und einem runden Turm, deren Äußeres von Wind und Wetter der letzten Jahrzehnte deutlich gezeichnet ist. Gegen ein kleines Entgelt kann man auch das Innere der Villa besichtigen.
Zu welchem Zweck die Villa gebaut wurde, kann man nicht mit Sicherheit sagen, Spekulationen und Gerüchte gibt es aber zu genüge.
Sie wurde im Jahr 1936 gebaut und nach dem deutschen Ingenieur Gustav Winter (geb.1892 im Schwarzwald) benannt. Gustav Winter wanderte 1915 nach Spanien aus und arbeitete an verschiedenen Projekten sowohl auf dem Festland, als auch auf der Nachbarinsel Gran Canaria oder eben Fuerteventura. Über die Geschichte und Funktion der Villa gibt es unzählige Gerüchte und Spekulationen. Unter anderem wird spekuliert, dass das Gebäude über ein unterirdisches Höhlensystem verfügt, das mit dem Meer verbunden gewesen sein soll und so als geheimer U-Boot Stützpunkt während des Zweiten Weltkrieges fungiert haben soll. Das Flugfeld mitten in der Geröllwüste in Cofete, so munkelt man, diente als Landeplatz für die Nationalsozialisten. Aber auch das Gerücht, dass die Villa Winter und deren unterirdische Bunkel als Fluchtort für Adolf Hitler dienen sollten, falls der Weltkrieg verloren gehen sollte, hält sich hartnäckig.
Bisher konnte aber keines der Gerüchte bewiesen oder widerlegt werden. Gustav Winters eigene Aussagen, die er kurz vor seinem Tod in einem Interview mit dem “Stern” gemacht hat, lassen Fragen offen. Er selbst sagte aus, dass er ein großer Naturliebhaber sei und deswegen diese abgelegene und schlecht erreichbare Location für die Villa wählte. Zudem fand er diesen Ort wohl geeignet um eine Tomatenplantage zu errichten, was allerdings aufgrund des Wassermangels eher fragwürdig ist.
Es lässt sich also festhalten, dass die Villa Winter ein wahrlich faszinierender und geheimnisvoller Ort ist. Welche Gerüchte nun wahr sind oder nicht, werden wir wohl (vorerst) nicht erfahren. Trotzdem bzw deswegen lohnt sich ein Besuch allemal.
2015 erschien außerdem eine mehrteilige Dokumentation namens “Hitlers Flucht: Wahrheit oder Legende?”, wobei sich die sechste Episode der ersten Staffel genau mit diesen Gerüchten rund um die Villa Winter befasst. Wen die Geschichte genauso interessiert wie uns, kann hier einen Blick in die Doku werfen (auf englisch).
Der Friedhof in Cofete
Kurz vor dem Strand von Cofete befindet sich außerdem noch ein beschaulicher Friedhof, der die Spekulationen rund um den Ort noch mehr anfacht.
Der Friedhof ist von einer kleinen Mauer umgeben und mit größtenteils unmarkierten Gräbern gefüllt. Am Eingang befindet sich eine schwarze Steintafel, die Auskunft über die Geschichte des Fredhofes und die Namen der Verstorbenen gibt, die dort begraben sind. 1956 fand dort das letzte Begräbnis statt. Seitdem wird der Friedhof immer mehr vom Sand zugeweht.