Surfen in der Innenstadt
Das Surfen auf stehenden Wellen ist gerade in den letzten Jahren immer beliebter und populärer geworden – der Bau von weiteren stehenden Wellen ist deutschlandweit in Planung. Aber auch im Rest der Welt gibt es schon die ein oder andere stehende Welle. Einmal jährlich findet zum Beispiel am Münchner Flughafen die “European Championship of stationary Wave Riding” statt und auch Jochen Schweizer hat es mit seiner Erlebnisarena und der stehenden Welle (mit tropischen Wassertemperaturen) Richtung München verschlagen.

Da dachten sich auch Mick Fanning, Jack Freestone &Co, warum nicht noch einmal in den Fluß zum Surfen hüpfen? Das ganze natürlich nach einem Besuch in der Jochen Schweizer Arena und vor dem Oktoberfestbesuch. Mittleweile sieht das ja schon echt sehr gut aus bei dem dreifachen Weltmeister und seinen Boyz!

Eisbach

Die wohl bekannteste Flußwelle ist die Eisbachwelle. Aus aller Welt zieht es Surfer, Profi-Surfer und Zuschauer an die Welle an der Prinzregentenstraße mitten in München. Dabei ist das Surfen dort noch gar nicht so lange erlaubt! Die Schlösser und Seenverwaltung wollte aufgrund der vielen Unfälle am Eisbach – vor allem von ungeübten Surfern – die Welle dicht machen.

Dank einer Gruppe von engagierten Münchner Surfern konnte die Eisbachwelle im Jahr 2007 gerettet werden. Dies war gleichzeitig der erste Ansatz für die spätere Gründung des Vereins IGSM – Interessensgemeinschaft Surfen in München, der sich auch für den Bau und Erhalt sämtlicher Wellen in und um München einsetzt. Seitdem ist das Surfen auf der Eisbachwelle für geübte Surfer erlaubt. Auch der Dokumentarfilm Keep Surfing von Björn Richie Lob, half die Welle zu erhalten. Der Eisbach und das Eisbachsurfen ist mittlerweile fast schon ein Markenzeichen der Stadt München geworden.

Dennoch, die Eisbachwelle ist definitiv keine Anfängerwelle, und eignet sich somit auch nicht für die ersten Stehversuche auf dem Surfbrett. Was bei den Jungs rund um Lukas, Tao & Co. so mega easy aussieht (und für die Boys wahrscheinlich auch ist), ist für Anfänger mehr als gefährlich. Die extrem starke Strömung sowie die Reihen von Betonsteinen hinter der Welle stellen für unerfahrene Surfer eine enorme Verletzungsgefahr dar.

Also wer Lust hat, das Riversurfen in München auszuprobieren und noch nicht so geübt ist, kann auch an die schöne Floßlände gehen – die ist von Mai bis Oktober geöffnet und für Anfänger bestens geeignet. Außerdem gibt es noch die kleine Eisbachwelle, die sich ebenfalls im Englischen Garten befindet. Auch hier ist das Surfen nur geduldet und nicht erlaubt – erfolgt also auf eigene Verantwortung. Doch genau wie an jedem anderen Spot gibt es auch hier Regeln beim Surfen, die im Interesse aller Surfer unbedingt beachtet werden müssen.

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Ein weiterer Unterschied beim Surfen auf stehenden Wellen ist die Wahl der Surfbretter. Während Anfänger im Meer meist auf großen Softboards surfen, geht es beim Riversurfen deutlich kleiner zu. Eine wichtige Rolle bei der Wahl des Surfbretts spielt auch die Welle selbst (zusätzlich zu Größe und Gewicht des Surfers natürlich). Für die Floßlände eignen sich auch kürzere Bretter mit weniger Volumen, während der Druck der E2 eher voluminösere Surfboards verlangt.

Hier wurden speziell Bretter für die verschiedenen Eigenschaften der Wellen entwickelt. Buster Surfboards geben bei ihren Brettern zum Beispiel genaue Angaben zum Druck der Welle und Gewicht der Surfer. Auch Light, Fatum, Mighty Otter und viele weitere lokale Shaper haben sich auf die Riverboards spezialisiert. So beginnt man das Surfen im Fluss eher mit einem 5’10er Buster Surfboard als mit einem 8’0er Foamie. Ein kleiner Tipp an alle Flusssurfer ohne Meer-Erfahrung: Lasst euer Shortboard zu Hause, wenn ihr ans Meer fahrt und holt euch ein gemütliches Softtop oder Minimalibu zum Anfangen – denn Fluss ist nicht gleich Meer!

Hier erinnert sich Arthur Pauli noch einmal zurück an die Ursprünge des Riversurfens in München

https://www.youtube.com/watch?v=H2ztE6o5NpA

Picture Credit:
1: Noah von Thun