faszien weltweit Es zwickt und zwackt und ihr habt das Gefühl, dass eure Muskeln nicht so richtig arbeiten wollen? In den meisten Fällen liegt das an verklebten Faszien. Das Bindegewebe ist für mehr verantwortlich als nur Cellulite, denn es ist für die Form und die Flexibilität unseres Körpers verantwortlich. Sind diese jedoch gereizt oder verklebt führen sie zu Schmerzen, vor allem im Nacken-, Rücken- oder Brustbereich.
Fasziengewebe besteht zu einem großen Anteil aus Wasser, Klebestoffen und Kollagen. Durch diese Zusammensetzung gewährleisten sie dem Körper Elastizität und Gleitfähigkeit. Zudem sorgen sie dafür, dass die Organe des Körpers an der richtigen Stelle bleiben und sich bei Bewegung nicht verschieben. Beim Einatmen zum Beispiel ermöglichen sie der Lunge eine Ausdehnung (dabei verschieben sich die Organe ein wenig nach unten) oder in der Schwangerschaft sorgen sie dafür, dass die Organe dem Kind Platz machen ohne ihre Aufgabe zu verfehlen.

Faszienarten

Man unterscheidet in drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben. Dazu gehören einmal die oberflächigen Faszien, die hauptsächlich für die Sicherung der Organe zuständig sind und als Speicher für Fett und Wasser dienen. Die tiefen Faszien umschließen Muskeln, Sehnen und Gelenke und trennen einzelne Muskelfasern voneinander. Sie sind mit Rezeptoren ausgestattet, die auf Veränderungen der Temperatur, chemische Substanzen und mechanische Reize reagieren. Oftmals bezeichnet man das Bindegewebe als Sinnesorgan. Außerdem liegen die peripheren Nervenenden in den Faszienbündeln, dadurch sind sie sehr schmerzempfindlich.
Damit die Faszien unseres Körpers nicht verkleben und schmerzen wenn wir surfen gehen, müssen sie regelmäßig bewegt werden. Wenn zum Beispiel eine Verspannung der Muskulatur vorliegt, wird dieser Teil nicht mit ausreichenden Nährstoffen versorgt und Schadstoffe können nicht mehr abtransportiert werden. Denn in den Faszien befinden sich neben den Blutgefäßen auch noch Lymphgefäße, die für den Transport dieser Stoffe verantwortlich sind.
Wenn die Faszien verklebt sind, können die Bereiche nicht mehr richtig bewegt werden und die Flexibilität leidet darunter. Desweiteren führen eingequetschte Nervenenden zu Schmerzen, deren Ursache nur schwer erkennbar gemacht werden kann. Bei verklebten Faszien machen sich nicht nur Muskelschmerzen bemerkbar, sondern auch die Organe können Leiden davon tragen. Wenn diese sich verhärten, wird der Austausch von Nährstoffen und Sauerstoff erschwert und es tritt ein Flüssigkeitsmangel auf. Dieser Flüssigkeitsmangel kann vor allem für das Gehirn gefährlich werden. Bei einer Verhärtung ist dieses nicht ausreichend geschützt und bei einer Erschütterung oder einem Sturz stößt es im schlimmsten Fall gegen die Schädeldecke, was zu einem Schädel-Hirn-Trauma führen kann.
Vor allem Personen, die einer hauptsächlich sitzenden Tätigkeit nachkommen, wie zum Beispiel einem Bürojob, werden früher oder später mit dem Problem der Faszienverhärtung konfrontiert werden. Der Körper stellt sich dann auf diese Leiden ein und versucht durch eine veränderte Haltung den Schmerzen entgegen zu wirken, was jedoch die Verhärtung noch weiter verschlimmert. Aus diesem Grund sollte man frühzeitig einschreiten und durch gezieltes Training oder Massagen der Faszienverhärtung entgegen wirken.
Was die Wenigsten wissen ist, dass auch Stressituationen zu einer Verschlimmerung der Faszien führen können. Der Körper sendet spezielle Hormone aus, die eine Antizipation der Situation möglich machen. Bei anhaltendem Stress werden dadurch die Faszien und Muskeln ohne körperliche Belastung angespannt und immer weiter belastet und gedehnt. Dies führt längerfristig zu einer Überdehnung und die Flexibilität der Faszien leidet darunter.
Wie man seine Faszien gesund und beweglich halten kann, erfahrt ihr nächste Woche im dritten Teil unserer Reihe “Unseren Surfer-Körper verstehen”. Da werden wir uns spezielle Übungen für zu Hause anschauen, die man mit Hilfe einer BlackRoll durchführen kann!