Chiasamen sind im Moment (wortwörtlich) in aller Munde. Oft werden sie als DAS Superfood schlechthin gehyped.
Aber was können Chiasamen eigentlich? Halten sie, was der Hype um sie verspricht? Wir haben für euch heute alle Fakten über Chiasamen zusammengefasst:
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Ihren Ursprung haben die Chiasamen in Mexiko: Für die alten Mayas galten die sehr proteinreichen Samen bereits vor ca. 5000 Jahren als Grundnahrungsmittel und Heilmittel. Daher erklärt sich auch der Name “Chia” – dies kommt nämlich aus der Sprache der Maja und bedeutet übersetzt “Kraft”. Schenkt man der alten mexikanischen Medizin Glauben, so genügt schon ein Teelöffel Chia-Samen, um 24 Stunden ausreichend mit Energie versorgt zu sein. Zudem wurde den Chia-Samen nachgesagt, dass sie Giftstoffe im Köper binden und diese so aus dem Körper ausgeschieden werden können. Somit wurde Chia als Heilmittel angewendet um Krankheiten effektiv zu bekämpfen.
Ungefähr seit dem 15. Jahrhundert ist die Chia-Pflanze auch in Europa bekannt, nachdem die Spanier diese aus ihren Kolonien in Zentralamerika mitbrachten. Allerdings geriet die Pflanze bei uns wieder ziemlich in Vergessenheit bevor der Hype um die Chia-Samen als Superfood losging.
Die Nährstoffe des Superfoods
Was macht ein Superfood zu einem Superfood? Die Besonderheit eines Superfoods besteht darin, dass es viele gesunde Nährstoffe enthält, die zudem besondere Eigenschaften besitzen.
Eine Portion Chia-Samen (15g) enthält unter anderem folgende wichtigen Nährstoffe:
Omega-3-Fettsäuren:
Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ist mit der Hauptgrund, warum Chia-Samen gegessen werden. Chia-Samen enthalten ca. 22% Omega-3-Fettsäuren und damit fast gleich viel wie Leinsamen, allerdings bei viel weniger Kalorien: Chia-samen enthalten ca. 10g (auf 100g) weniger Fett als Leinsamen. Am besten kann der Körper die Omega-3-Fettsäuren verwerten, wenn man gemahlene Chiasamen zu sich nimmt. Dies kann sich positiv auf den Körper auswirken, indem Herz und Gedächtnis gestärkt werden, weniger Entzündungen entstehen, Arthroseschmerzen gelindert werden und die Konzentrationsfähigkeit erhöht wird.
Proteine:
Chia-Samen enthalten über 20% Proteine bei einem Kohlenhydratgehalt von unter 5% und damit ca. doppelt so viel Eiweiß wie Getreide. Damit kann bereits eine kleine Portion Chia-Samen einen wesentlichen Beitrag zur Proteinversorgung beitragen.
Calcium:
Mit einem Calcium-Gehalt von 630mg pro 100g, übertreffen Chia-Samen diesbezüglich Milch um fast das Fünffache.
Ballaststoffe:
Mit etwa 34% sind Chia-Samen ein richtiger Ballaststoff-Protz. Oftmals ist unsere westliche Ernährung viel zu Ballaststoff-arm, sodass Verdauungsprobleme und eine gestörte Darmflora die Folge sein können. Eingeweichte Chia-Samen sind dabei besonders gut, da sich durch das Einweichen eine Art Gel aus löslichen Ballaststoffen bildet, die im Gegensatz zu unlöslichen Ballaststoffen bekömmlicher und wirkungsvoller sind.
Zusätzlich sind Chia-Samen reich an Eisen, Zink und Vitamin B3.
Wie verwende ich Chia-Samen?
Chia-Samen können aufgrund ihres neutralen Geschmacks sehr vielseitig eingesetzt werden: Sie können zum Beispiel beim Backen in den Teig gegeben werden um den Nährstoffgehalt von Brot oder anderen Backwaren zu erhöhen. Genauso gut können sie aber auch Suppen, Salaten oder Müsli zugegeben werden.
Wie wäre es zum Beispiel mit den folgenden Rezepten mit Chia-Samen?
Besser ganz oder gemahlen essen?
Ob man die Chia-Samen besser gemahlen oder als ganzes essen sollte, hängt ganz davon ab, von welchen Vorteilen ihr profitieren wollt.
Esst ihr die Chia-Samen als ganzes, profitiert ihr vor allem von den enthaltenen Ballaststoffen und deren Vorteilen. Zudem könnt ihr vom Wasserspeicher- und Sättigungsvermögen der Chia-Samen profitieren. Jedoch ist es schwierig für den Körper an die restlichen Nährstoffe zu kommen, da der Verdauungstrakt die Samen nicht aufspalten kann. Isst man die ganzen Chia-Samen, werden also viele Nährstoffe unverdaut wieder ausgeschieden.
Zum Beispiel mit einem Mixer könnt ihr die Chia-Samen ganz einfach klein mahlen. So kann euer Körper die enthaltenen Mineralstoffe, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren optimal verwerten.
Welche Alternativen gibt es?
Heutzutage kommen Chia-Samen vor allem aus Süd- und Mittelamerika oder aus Australien. Dementsprechend haben die Samen einen sehr langen Transportweg hinter sich, bis sie bei uns im Supermarkt landen, und sind deswegen eher problematisch was die Nachhaltigkeit betrifft. Zudem ist der Umgang mit Pestiziden, Mineraldüngern oder anderen Hilfsmitteln in der Herkunftsländern oft nicht sehr stark reglementiert.
Wer nicht nur sich selbst sondern auch die Umwelt gesund erhalten möchte, kann eine heimische und damit deutlich günstigere Alternative wählen: Leinsamen. Oder auch andere heimische Saaten oder Nüsse wie zum Beispiel Hasel- und Walnüsse können als Alternativen zu Chia-Samen verwendet werden.